Grüner Tee bei Pilzinfektionen

Bancha 

Grüner Tee bei Pilzinfektionen

Bei Pilzinfektionen, z.B. Hautpilz oder Scheidenpilz, kann grüner Tee (Bancha) unterschiedlich eingesetzt werden. Bancha wirkt entsäuernd und antimykotisch.

Pilzinfektionen

Pilze (Fungi) verfügen über eine gering differenzierte Lebensform, über chitinhaltige Zellwände sowie über einen Zellkern und benötigen organisches Material aus ihrer Umgebung, um zu überleben. In Europa unterscheidet man in die drei Pilztypen:

  • Hefepilze (meist Candida albicans), die als Sprosspilze vor allem die Haut und Schleimhäute befallen, jedoch auch bei geschwächtem Immunsystem innere Organe infizieren können.
  • Dermatophyten, die als Fadenpilze die sogenannten Dermatomykosen, also Hautpilzinfektionen, verursachen.
  • Schimmelpilze, die typischerweise die inneren Organe und Schleimhäute infizieren, insbesondere Lunge, Bronchien, Herz, Darmschleimhäute.

Obwohl die Pilze quasi überall in unserer Umgebung vorkommen, können sie in der Regel nur eine Infektion verursachen, wenn ein günstiges Milieu vorliegt. Nur wenige Pilzarten sind per se pathogen. Zu den begünstigenden Faktoren zählen insbesondere Feuchtigkeit, ein geschwächtes Immunsystem, Übersäuerung des Körpers, Schwächung durch bestimmte Krankheiten und die Reduktion oder Abwesenheit der normalen Bakterienbesiedelung, die u.a. als Schutz vor den Mykosen dient. Lokale Mykosen beginnen eher langsam schleichend und sind meist gut zu therapieren. Sie weisen aber typischerweise einen hohen Wiederkehrwert (rezidivieren) auf. Hartnäckige Pilzinfektionen können sich bei geschwächter Abwehrlage aber ausbreiten und systemisch werden, bzw. sich im Körper verteilen, Organe befallen oder auch Allergien auslösen. Ein starker Befall kann zu einer Pilzsepsis führen und lebensbedrohlich werden.

Behandlung durch Antimykotika

Es existieren zahlreiche medizinische Präparate gegen Pilze, die sogenannten Antimykotika. Diese werden über die Haut- und Schleimhaut nur wenig resorbiert, so dass bei der äußerlichen Anwendung wenig bis keine Nebenwirkungen der Pilzgifte auftreten. Innerlich angewendet sind sie aber stark Leber-belastend und ggf. schwer Leber-schädigend und müssen in der Regel leider über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Ein Nachteil der Antimykotika aus ganzheitlicher Sicht ist, dass sie zwar die Pilze in der Regel gut bekämpfen, aber keinen Beitrag zum Aufbau eines besseren Milieus beitragen. Dies ist sowohl bei Hautinfektionen als auch insbesondere bei Scheidenpilz zutreffend. Zudem ist es nicht zu vermeiden, dass kleine Spuren der Pilzgifte über die Haut bzw. Schleimhäute in den Körperkreislauf eindringen und von der Leber abgebaut werden müssen. Desweiteren tragen solche Mittel nichts zur Bekämpfung der oben genannten begünstigenden oder sogar auslösenden Faktoren bei. Meist ist es bei chronisch wiederkehrenden bzw. hartnäckigen Pilzinfektionen unabdingbar, erst die zugrundeliegenden Ursachen zu heilen.

Wirkung von Grünem Tee gegen Pilze

Grüner Tee kann in zweifacher Hinsicht gegen Pilze helfen:

  1. Er wirkt durch innerliche Einnahme förderlich für das Immunsystem, gegen spezifische Krankheiten, wirkt basisch und entsäuernd (vor allem der japanische Bancha), ist also allgemein förderlich für die Konstitution und wirkt gegen das Milieu der Pilze.
  2. Bestimmte Grünteesorten (vor allem der japanische Bancha) wirken antimykotisch und milieuverbessernd und können für Waschungen der Haut und für Einläufe in die Scheide genutzt werden.

Die japanische Grünteesorte Bancha zeichnet sich bei Pilzinfektionen besonders aus, da sie bei beiden o.g. Bereichen hilft. Er wirkt zugleich antimykotisch und milieuverbessernd. Bancha gilt in Japan wegen ihrer antimykotischen Wirkung als altes Hausmittel bei Pilzinfektionen. Der Bancha wird aus den größeren und gröberen Blättern der Teepflanze hergestellt und besitzt daher eine besondere Zusammensetzung an Inhaltsstoffen. Bancha kann auf der Haut oder in der Scheide als natürliches Mittel zur Milieuverbesserung und zur Unterstützung der Abwehr der Pilze verwendet werden.

Trinken von Grünem Tee zur Milieuverbesserung

Zur Milieuverbesserung empfiehlt sich das Trinken von Bancha, da sie von allen Grünteesorten die größte entsäuernde Wirkung aufweist. Bei immer wiederkehrenden oder hartnäckigen Pilzinfektionen sollten 2 Portionen Bancha täglich getrunken werden, am besten mittags und abends, etwa 20 Minuten nach dem Essen. Für diesen Zweck sollte ein Bancha höherer Qualität wie folgt zubereitet werden: 0,3 l Wasser pro Portion, 2 gehäufte Teelöffel und 60 °C Wassertemperatur und 2 Minuten Ziehzeit.

Äußere Anwendung von Grüntee: Bancha

Sollte eine leichte Pilzinfektion nach etwa 2 Tagen nicht deutlich oder nach einigen Tagen nicht ganz zurückgegangen sein, sollte man in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Befindet man sich allerdings bereits in ärztlicher Behandlung, oder leidet man an einer stärkeren Infektion, sollte man von einer Eigenbehandlung absehen, einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen und die Anwendung von Bancha-Waschungen bzw. -Einläufen mit diesem vorab absprechen.

Hautpilz 

Gegen Hautpilze ist der Bancha die geeignetste Grünteesorte. Die Anwendung erfolgt durch Waschungen mit körperwarmem Bancha-Tee. Man wäscht dabei die betroffenen Stellen zweimal täglich (besser 3-4 x täglich) mit einem lauwarmen / körperwarmen Bancha-Tee aus, den man mit kochendem Wasser und bei exakt 2 Minuten hat ziehen lassen. Dabei werden pro Anwendung 4 Teelöffel Bancha leicht gehäuft auf 0,3l Wasser genommen.

Scheidenpilz

Für diese Anwendung ist ebenfalls der Bancha-Tee geeignet, den man auf gleiche Weise wie oben zubereitet. Am besten verwendet man einen handelsüblichen Irrigator, den man in der Apotheke kaufen kann. Dadurch kann man den Tee entweder als Einlauf für die Scheide oder einfach über die betroffene Stelle wohldosiert fliessen lassen. Pro Anwendung sollten aber hier 0,5 l zum Einsatz kommen. Der Tee kann auf Vorrat zubereitet werden und ist etwa zwei bis drei Tage haltbar. Zur Steigerung der Wirkung kann man zusätzlich 10 Tropfen Grapefruitkernextrakt auf 0,5 l hinzuzufügen. Zur reinen Milieu-Verbesserung ist das aber nicht notwendig, sogar eher leicht hinderlich. Sollte das Extrakt beim Auftragen brennen, sollte die Dosis reduziert werden, bis nichts mehr zu spüren ist. Sobald eine Verbesserung der leichten Infektion zu spüren ist, sollte das Grapefruitkernextrakt weggelassen werden und mit der Spülung durch den Bancha alleine fortgefahren werden. Stellt sich schnell eine Besserung ein, kann man die Kur für etwa insgesamt 5-6 Tage durchführen.

Weitere Einsatzmöglichkeiten von Grünem Tee und empfohlene Zubereitungen finden Sie im Beitrag Grüner Tee zur Vorbeugung und bei Krankheiten.