Grüner Tee Wirkung

 

Grüner Tee Wirkung

Grüner Tee Wirkung: Grüntee ist eines der besten Mittel zur Erhaltung der Gesundheit und wirkt bei über 60 Krankheiten. Wichtig sind Sorte und Zubereitung.

Grüntee BlattWirkungsschwerpunkte des grünen Tees

Grüner Tee, botanisch: Camellia Sinensis var. sinensis, wird seit fast 5.000 Jahren als eine der größten Heilpflanzen geschätzt. Es finden sich viele schriftliche Quellen, die belegen, dass grüner Tee im alten China und Japan lange zunächst fast ausschließlich aus medizinischen Gründen getrunken wurde. Die Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten des grünen Tees sind derart vielfältig und umfassend, dass zu einer besseren Übersicht eine Gruppierung des Themas „Wirkung“ notwendig ist:

  1. Wirkung auf die Gesundheit (Vorbeugung und Krankheiten),
  2. Das ideale Basis-Paket zur täglichen Grundversorgung, Vorbeugung und bei geschwächter Konstitution,
  3. Wirkungsschwerpunkte und Krankheiten mit spezifischen Sorten- und Kultivar-Kombinationen
  4. Wirkung auf den Stoffwechsel, Leistungssteigerung (Denken und Sport) und Abnehmen.
  5. Anregende Wirkung (Verträglichkeit und Koffein)
  6. Nebenwirkungen und Risiken (z.B. Hemmung der Eisenaufnahme, Oxalsäure, in der Schwangerschaft und Stillzeit).
  7. Art und Weise der Zubereitung und ihre Wirkung.
  8. Wirkungsschwerpunkte der Grünteesorten.
  9. Einnahmeformen und Wirkung (Aufguss, Pulver, Grüntee-Extrakt).
  10. Inhaltsstoffe und ihre Wirkung.
  11. Teequalität und Wirkung.

In dieser Reihenfolge werden im Folgenden die aktuellen Erkenntnisse zu den einzelnen Punkten näher erläutert.

1. Gesundheit: Vorbeugung und Heilwirkung durch grünen Tee

Grüner Tee wirkt nachweislich sehr gut vorbeugend gegen zahlreiche, auch sehr ernsthafte Krankheiten. Er besitzt im wesentlichen folgende Eigenschaften:

 

  • eines der stärksten Antioxidantien (neutralisiert freie Radikale),
  • wirkt stark entgiftend,
  • senkt den Cholesterinspiegel im Blut,
  • verbessert den Fettstoffwechsel,
  • beschleunigt die Fettverbrennung,
  • leistungs- und ausdauersteigernd,
  • verbessert die Insulinsensitivität und senkt damit das Risiko des Diabetes Typ 2,
  • verändert die menschlichen Gene mit Einfluss auf Krankheiten,
  • hilft zur Vorbeugung bei verschiedenen Krebsarten, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen,

  • wirkt antientzündlich,
  • antiviral, antibakteriell, antimykotisch,
  • anti-angiogenetisch (hilft die Nährstoffversorgung von Tumoren zu unterbinden),
  • immunstärkend,
  • antihypertensiv,
  • gegen Karies,
  • verdauungsfördernd,
  • entsäuernd (basisch),
  • uvm.


Wirkung abhängig von Sorte, Qualität und Zubereitung

Die Wirkungen des grünen Tees hängen naturgemäß von der Zusammensetzung und Konzentration der Inhaltsstoffe ab. Da sich die einzelnen Sorten an Grüntee recht stark voneinander unterscheiden, weisen sie auch unterschiedliche Wirkungsschwerpunkte auf. Dabei spielt die jeweilige Qualität des Tees eine große Rolle. Bessere Qualitäten besitzen – in Laboranalysen nachgewiesen – deutlich höhere Wirkstoffkonzentrationen und sind vor allem harmonischer. Da die meisten wissenschaftlichen Studien sich vor allem mit den Catechinen des Grüntees beschäftigen, ist manchmal der Eindruck entstanden, man müsse nur möglichst viel des Hauptcatechins EGCG aufnehmen, d.h. eine besonders starke catechinhaltige Grünteesorte wählen und auch die Zubereitung daraufhin optimieren. Dieser Ansatz führt aber meist in die Irre. Denn nur für bestimmte Erkrankungen gilt, dass hohe Catechindosierungen wichtig sind, ansonsten können sie den Körper sogar belasten. Gute Grünteequalitäten versorgen den Körper in Form eines normalen Aufgusses und bei moderater Zubereitung bereits mit absolut ausreichenden und förderlichen Catechin-Mengen. Es sollte also der Anwendungsfall bei der Auswahl und Zubereitung der Tees im Vordergrund stehen. Für die meisten Fälle reicht eine bestimmte Kombination von Grundsorten als Tee aus und stellt sogar das gesundheitliche Optimum dar (siehe übernächster Absatz, „Das Grüntee-Gesundheitspaket“). Als wichtige Ergänzung ist zu nennen, dass jede Grünteesorte mit unterschiedlichen Saatsorten angebaut wird. Am meisten verbreitet ist der wohlschmeckende Cultivar Yabukita. Allerdings verfügt jede Saatsorte über unterschiedliche Inhaltsstoffe und Ausprägungen derselben. So besitzen beispielsweise nur wenige Saatsorten, wie z.B. Benifuuki, Okumidori und Yamakai die besonderen methylierten Catechine. Es ist also sehr von Vorteil, verschiedene Saatsorten abwechselnd zu trinken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bioverfügbarkeit der Polyphenole und ihre Aufnahmemenge. Diese hängen stark von der Form der Einnahme (Pulver, Aufguss, Kapseln etc.), von der Zubereitung (Temperatur, Ziehzeit, Dosierung, etc.), aber auch von begleitenden Faktoren wie z.B. der Hemmung oder Förderung der Aufnahme durch andere Stoffe ab (z.B. Milch und Zitrone und Catechine). Zum Thema Zubereitung finden Sie weiter unten im Artikel nähere Informationen.

Nicht nur einzelne Inhaltsstoffe, sondern Kombination und Wechselwirkung sind entscheidend

Um mit dem grünen Tee erfolgreich arbeiten zu können, ist vor allem wichtig zu verstehen, dass sich ein Gutteil seiner besonderen Wirkung nicht durch die einzelnen Inhaltsstoffe ergibt, sondern durch deren komplexe Wechselwirkung untereinander und in Kombination mit verschiedenen Sorten. Dies zeigten Studien, die beispielsweise die besonders positive Komplexwirkung des Koffeins zusammen mit der Aminosäure L-Theanin feststellten, oder Studien, die aufzeigen, dass die Wirkung bestimmter Catechine in Kombination effektiver ist, als die Einnahme einzelner Catechine. Dementsprechend lohnt es sich für seinen individuellen Anwendungszweck mit den einzelnen Sorten, Qualitäten und Kombinationen sowie der besten dafür geeigneten Zubereitung zu beschäftigen. Das heisst aber auch, dass die Wirkung des grünen Tees erst zur vollen Blüte kommt, wenn man die verschiedenen Sorten über den Tag und die Woche verteilt ganz gezielt auswählt und miteinander kombiniert.

2. Das ideale Grüntee-Basis-Paket für die Gesundheit

Eine der am häufigsten gestellten Fragen zum grünen Tee ist zum einen, welche Teekombination aufgrund der Inhaltsstoffe für bestimmte Krankheiten am dienlichsten ist und zum anderen, welches die beste Grundversorgung und tägliche Vorbeugung sowie die beste Kombination für leichte Krankheiten und eine geschwächte Konstitution, kurz das beste umfängliche Grüntee-Gesundheitspaket sei. Die erste Frage ist dabei als allgemeine Orientierung für jede einzelne Krankheit individuell zu beantworten, siehe dazu den nächsten Punkt 3.

Grüner Tee Basis-Paket für die Gesundheit

Zur täglichen Grundversorgung als Vorbeugung, bei leichten Krankheiten, geschwächter Konstitution aber auch zur Verbesserung der Fitness, des Stoffwechsels und dem Erreichen eines Idealgewichts hat sich nachfolgendes Basispaket sehr bewährt, dass aus den wichtigsten Grünteesorten Gyokuro, Sencha und Bancha sowie Matcha besteht und bei dem sich die Inhaltsstoffe und die Wirkungsschwerpunkte der Sorten über den Tag extrem gut ergänzen.

Gyokuro (morgens)
Gyokuro (morgens)
Sencha (mittags)
Sencha (mittags)
Bancha (abends)
Bancha (abends)
Matcha (2-3 x pro Woche)
Matcha (2-4 x pro Woche, morgens bis nachmittags)

Auch der Koffeingehalt ist in diesem Paket für einen Erwachsenen als sehr gesundheitsförderlich einzustufen, da viel verträglicher als beim Kaffee, durch Aminosäuren (L-Theanin) gepuffert und an Gerbstoffe gebunden sowie mit insgesamt etwa 210mg pro Tag bei empfohlener Zubereitung von 55°C und 2 Minuten Ziehzeit (für Gold-Qualität / Super Premium) noch deutlich selbst unter der kritischen Grenze von 300mg für ungepuffertes Koffein liegend. Zum Vergleich: 2 Tassen Robusta-Kaffee besitzen etwa 230mg Koffein, jedoch völlig ungepuffert ohne L-Theanin und Gerbstoffe. An Tagen an dem man dann eine Portion Matcha ergänzt, wird man man bei 2 Bambusspatel dann etwa 68mg Koffein und bei 4 Bambusspatel etwa 136mg Koffein zusätzlich einnehmen.

Fazit: Zur Erhaltung der Gesundheit und gegen leichte Krankheiten empfiehlt es sich täglich die drei wichtigsten Sorten Grüntee zu trinken:
  1. Täglich eine Portion Gyokuro, Sencha und Bancha (Basispaket),
  2. Idealerweise ergänzt 2-4 x die Woche durch Matcha (Basispaket + Matcha).

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es viel weniger effektiv wäre, anhand des in der Tabelle unten genannten Wirkungsschwerpunkts nur einen einzelnen passenden Tee herauszusuchen. Die Kombinationswirkung der 3 bzw. 4 verschiedenen Sorten des Basispakets unterstützt massiv den positiven Effekt auf die einzelne Thematik sowie auch auf den Gesamtorganismus und den allgemeinen Zustand. Viele Gesundheitsstörungen basieren auf sehr komplexen Ursachenzusammenhängen, so dass es aus Sicht der naturheilkundlichen und ganzheitlichen Sicht wichtig ist, möglichst alle Ursachen zu erfassen und – soweit möglich – schonend und harmonisch zu beheben. Die Reihenfolge der empfohlenen Einnahme des Basis-Pakets berücksichtigt dabei auch den Koffeingehalt bzw. die Verträglichkeit und die allgemeine Aufnahmefähigkeit der jeweiligen Inhaltsstoffe durch den Körper.

Grüntee-sorteWann?Catechine / EGCGAmino-säuren / TheaninKoffeinMineral-stoffe u. Spuren-elementeWirkungsschwerpunkte
Gyokuromorgens+/+++++++++++Nieren, Gehirn, Herz-/Kreislauf, Atmung, Lungen, Bronchien, Nerven, Wasserhaushalt, Lymphsystem, Hormonsystem, Blase, Zuckerstoffwechsel, Wirbelsäule, Rückenmark, Dünndarm
Sencha (1. Ernte)mittags+++++/+++++/++++++Stoffwechsel, Abnehmen, Fett- u. Eiweißstoffwechsel, Blut, Venen, Arterien, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Immunsystem, Temperaturregelung, Magen
Banchaabends+/++++++++Gegen Übersäuerung, Darmflora, Dickdarm, Milz, Mineralstoffe, Prostata, Geschlechtsorgane, Haut, Kopfhaut, Nase, Ohren
       
Matcha2-4 x pro Woche, morgens bis nachmittags+/++++++++++++Detox/Entgiftung, Antioxidans, Augen, Abnehmen/Idealgewicht, Stoffwechsel, Vitamine, Leistung, Ausdauer, Gehirn

Anmerkung: Die aufgeführten Mengen an Inhaltsstoffen hängen stark vom einzelnen Tee und seiner Qualität ab. Die Tabelle bezieht sich auf hohe Qualitäten (ab Super Premium / Gold). Die Mengen der Inhaltsstoffe des Matcha sind durch den Verzehr des gesamten gemahlenen Teeblatts absolut als viel höher zu betrachten, als dies beim Teeaufguss der Blätter der Fall ist.

Basis-Paket wirkt auf den gesamten Organismus

Betrachtet man die aufgeführten Wirkungsschwerpunkte der o.g. drei wichtigsten Grünteesorten, so ist auffällig, dass man mit Ihnen grundsätzlich den gesamten Organismus abdeckt, und dass auf sehr schonende und trotzdem effektive Weise. Verbesserungen des allgemeinen Gesundheitszustands stellen sich bei regelmäßiger Einnahme meiner Erfahrung – je nach Konstitution und vorliegenden Problemen – zwischen wenigen Wochen und einigen Monaten ein. Ich habe dazu schon die erstaunlichsten Erfahrungsberichte erhalten und bin immer wieder von der kraftvollen und doch sanften Wirkung des grünen Tees überrascht.

Matcha ist eine äußerst wichtige Ergänzung

Die Ergänzung durch das Matcha ist aufgrund seiner besonderen Eigenschaften und Einnahme als äußerst wichtig für die Gesundheit und als Ergänzung des Basispakets zu betrachten. Beim Matcha verzehrt man in Form des gemahlenen Teeblatts alle Inhaltsstoffe in voller Höhe und nicht nur diejenigen, die beim Aufguss der Teeblätter in das Wasser gelangen. Matcha liefert entsprechend bei vielen Inhaltsstoffen eine wesentlich größere absolute Menge, als dies bei den Aufgüssen der Teeblätter der Fall ist. Das edle Grünteepulver gilt unter anderem als eines der besten und wirksamsten Mittel zur Entgiftung des Körpers und als das stärkste Antioxidans. In einer Gesellschaft, deren Umwelt, Wasser und Nahrungsmittel stark durch Toxine und andere Schadstoffe belastet ist, kann die regelmäßige Einnahme von Matcha nicht hoch genug eingeschätzt werden. Zugleich ist jedoch zu bedenken, dass das Mobilisieren der Gifte im Körper nicht alleine löst, sondern dass diese auch dann unbedingt schnell von den Ausscheidungsorganen hinaus befördert werden müssen. Dazu ist es unabdingbar, den Nieren durch den Gyokuro, der Leber durch den Sencha und dem Darm durch den Bancha eine grundlegende Unterstützung zukommen zu lassen. Auch hier ist also die Gesamtkombination von großem Vorteil. Aufgrund der wesentlich höheren absoluten Mengen der Inhaltsstoffe sollte das Matcha in der Regel nicht mehr als 2 bis 4 x pro Woche verzehrt werden, da es ansonsten den Körper belasten könnte. Die Zubereitung des Matchas sollte auf traditionelle Weise in der Matchaschale (Chawan) mit 70-80°C heissem Wasser erfolgen (je nach Qualität). Dabei ist ein spezieller Matchabesen aus Bambus (Chasen) von großer Hilfe und der Erfahrung nach sogar als unabdingbar anzusehen, um ein schmackhaftes Matcha zu erhalten. Zusätzlich ist es sehr gesund, Matcha unerhitzt in einen Shake oder in einen Smoothie zu geben und so etwa weitere 1-2 x pro Woche das Teepulver (unerhitzt) zu sich zu nehmen.

Für besonders Gesundheitsbewusste bieten sich zusätzlich weitere Grünteesorten an (Komplettpaket)

Neben den vier wichtigsten Grünteesorten Gyokuro, Sencha, Bancha und Matcha existieren noch weitere Sorten, die über ganz spezifische und vorteilhafte Wirkungen und Inhaltsstoffe verfügen. Im wesentlichen handelt es sich um die Sorten Sencha Fukamushi (tiefgedämpft), Shincha (wie Sencha, jedoch erster Frühlingstee – als Frühsommerkur vorteilhaft), Kabusecha (Halbbeschattung), Karigane vom Gyokuro und Karigane vom Sencha (Stängeltee mit kaum Koffein und viel Aminosäuren), Genmaicha (mit geröstetem Reis zur inneren Wärmung an Winterabenden, teilweise auch mit Matcha vermischt), Benifuuki-Pulver (spezielle Catechine) und Sencha-Pulver (besonders kräftig). Wer sich seiner Gesundheit richtig etwas gönnen möchte, der wird sich auch diese Sorten als Komplettpaket kaufen und in seinen Grüntee-Wochenplan einbauen. Dabei sind die Kosten in Summe nicht höher, da die einzelnen Tees entsprechend weniger häufig konsumiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass die spezielleren Wirkungsschwerpunkte dieser Tees die Wirkung des Basispakets nochmals signifikant übertreffen und zudem eine wichtige gesundheitliche und geschmackliche Abwechslung bringen.

Shincha (erster Frühjahrstee) als Frühsommerkur

In Japan wird die allererste Grüntee-Ernte des Jahres namens Shincha für seine besonderen Inhaltsstoffe und einen unvergleichlichen Geschmack besonders hoch geschätzt. Im Prinzip handelt es sich um einen Sencha, nur dass ausschließlich die ersten und zartesten Blätter des Jahres Verwendung finden und der Tee auf schnellstmöglichen Wege zum Konsumenten gebracht wird. Jedes Jahr gibt es einen unglaublichen Ansturm auf die Händler und die Preise erreichen teilweise außerordentliche Höhen. Die guten Shinchas sind dann meist auch schnell ausverkauft. Shincha ist der ideale Tee für eine Frühsommerkur, für die Monate Mai bis Juli.

Im Sommer bietet sich auch Mizudashi (Kaltwassertee) an

Mizudashi ist eine in Japan in den heißen Sommern sehr häufig getrunkene Grünteesorte. Sie wird speziell dafür gefertigt, möglichst viele Inhaltsstoffe bei Ziehen im kalten Wasser (Glaskaraffe im Kühlschrank) abzugeben. Zwar erreicht ein solcher Teeaufguss nicht die Werte eines heißen normalen Aufgusses, doch besitzt er eine überaus erfrischende Wirkung und Geschmack für den Sommer und kann länger gelagert sowie für unterwegs mitgenommen werden. Den heißen Teeaufguss sollte man hingegen kurz nach der Zubereitung trinken, da sonst wichtige Inhaltsstoffe degenerieren.

Einzelne Inhaltsstoffe (Catechine, EGCG, L-Theanin) nur in moderaten Mengen

Entgegen der häufig kursierenden Meinung, man sollte möglichst hohe Dosen der wertvollen Inhaltsstoffe des grünen Tees zu sich zu nehmen, ist meine Erfahrung diesbezüglich anders. Es kommt vielmehr im Regelfall auf das Erreichen einer gerade ausreichenden Menge an Catechinen (insbesondere EGCG) und Aminosäuren (insbesondere L-Theanin) an. Zudem spielt die Regelmäßigkeit eine wichtige Rolle und die richtige Kombination über den Tag verteilt. Dies setzt im Körper einen viel besseren und harmonischen Reiz und reicht in der Regel völlig aus, ja wirkt sogar effektiver. Das Gleiche gilt auch für fast alle anderen Inhaltsstoffe im Tee. Das o.g. Basispaket liefert bereits einen relativ hohen Wert der einzelnen Stoffe und stellt keineswegs eine zu unterschätzende Menge an sekundären Pflanzenstoffen dar. Sie reicht für die meisten Anwendungen aus. Berichte von Studien und Krankenberichten zur Einnahme hoher Mengen an EGCG sollten unter dem Licht der jeweiligen Studienzwecke und des Schweregrades einer Erkrankung analysiert werden. Für bestimmte Krankheiten ist es absolut förderlich und wichtig, höhere Mengen und bestimmte Arten an Catechinen zu sich zu nehmen. Mehr dazu im nächsten Punkt 3. Für die tägliche Grundversorgung im Basispaket gilt dies jedoch nicht.

Grüntee-Pakete für Schwangere, Koffeinsensible, Kinder und bei Erkrankungen

Nicht für jeden Menschen ist das o.g. Grüntee-Basispaket ausreichend verträglich und von Vorteil. Menschen mit signifikanten Erkrankungen (siehe nächster Punkt 3.) und bei Einnahme von solchen Medikamenten, die mit dem grünen Tee in Wechselwirkungen treten, sollte eine spezielle Teekombination gewählt und diese vorab mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden. Des Weiteren sollten stark koffeinsensible Menschen, Schwangere, Kinder und Säuglinge eine mildere oder gar koffeinarme Grüntee-Kombination zu sich nehmen. Dies sind insbesondere die Stängeltees Karigane vom Gykuro, Karigane vom Sencha,  der 3 Jahre gealterte Sannenbancha sowie der komplett koffeinfreie Grüne Rooibostee aus Südafrika, da er ebenfalls über ein signifikantes Antioxidationspotenzial verfügt. Alle Details und Paket-Empfehlungen finden sich zu dem Thema im Beitrag Koffein, Tee und Schwangerschaft.

Wirkung chinesischer grüner Tee versus japanischer grüner Tee

Es fällt auf, dass die Empfehlungen des Basis-Pakets oben nur japanische Grünteesorten enthalten. Der am Markt am meisten erhältliche grüne Tee stammt aber aus China, Indien, Sri Lanka und Afrika. Diese Empfehlung basiert einfach darauf, dass diese japanischen Tessorten schonend gedämpft, während die meisten anderen grünen Tees in der Pfanne erhitzt oder geröstet werden. Die schonende Dämpfung besitzt einen extremen Vorteil im Erhalt der Wirksamkeit vieler Inhaltsstoffe. Es existieren aber auch Tees aus den genannten Ländern, die auf eine weitere Art hergestellt wurden, nämlich durch das sogenannte „Backen“ oder durch Sonnen- und Lufttrocknung (wie beim weißen Tee). Das Backen ist zwar weniger schonend als die Dämpfung, erzielt aber immer noch akzeptable Ergebnisse in gesundheitlicher Sicht. Die Sonnen-/Lufttrocknung – vor allem weißer Tees – bringt ganz eigene sehr vorteilhafte Wirkungen des Tees hervor. Obwohl von den Klima- und Bodenvoraussetzungen her, Länder wie China, Indien und Sri Lanka häufig einen Vorteil gegenüber japanischen Teefarmen besitzen, ist meine Erfahrung, dass die meisten japanischen Tees durch ihre perfektionierte Verarbeitung ein wesentlich besseres gesundheitliches Ergebnis erzielen.

Radioaktive Belastung des japanischen grünen Tees seit Fukushima?

Die Sorge vieler Konsumenten um eventuell radioaktiv belastete grüne Tees aus Japan ist groß und auf den ersten Blick nachvollziehbar. Fakt ist aber, dass mir in Gesprächen mit zwei der vier größten in Deutschland auf Teeanalysen spezialisierte Labore immer wieder genannt wurde, dass man keinerlei erhöhte Belastungen in sämtlichen Teeproben aus Japan finde. Zudem gilt, dass die meisten guten Teefarmen Japans sehr weit und in entgegengesetzter Windrichtung von Fukushima entfernt liegen. Regionen, die näher an Fukushima liegen, dürfen nicht ohne Labortest exportieren bzw. in Deutschland eingeführt werden. Der Zoll inspiziert hiervon jede gewerbliche Einfuhr. Zudem werden immer wieder Stichproben aus allen Einfuhren entnommen, durch die man sehr schön eine Frühwarnung einer möglichen Belastung ganzer Regionen erkennen könnte, um im kritischen Fall dann das Netz an Kontrollen enger zu ziehen. Wer trotzdem misstrauisch belibt, der sollte von solchen Händlern in Deutschland kaufen, die die eingeführten Chargen in einem deutschen Labor testen lassen und den Prüfbericht veröffentlichen. Für viele Händler stellt dies natürlich eine erhebliche Kostenbelastung dar. Der Standard-Labortest prüft auf einen Wert von 50 Bequerel, wobei der amtliche Grenzwert sogar 500 Bequerel vorsieht. Meine Erfahrung mit dem Thema ist also, dass bislang glücklicherweise keine Probleme mit Radioaktivität in Deutschland aus japanischen Tees auftreten.

Pestizide, Herbizide und Glyphosat auch im Bio-Tee

Vielmehr sollte man sich hingegen für die Belastung der Tees mit Pflanzenschutzmittel und Mineralölen interessieren! Dies gilt vor allem für grüne Tees aus China, Indien, Sri Lanka und Afrika, aber auch für billige Qualitäten aus Japan. Immer wieder sind solche Tees deutlich zu hoch belastet. Leider gilt dies eben auch für zertifizierte Bio-Tees. Bei diesen spielt insbesondere das Breitbandherbizid Glyphosat eine große Rolle, da es sich um eines der verbreitesten Mittel weltweit handelt (auch in europäischen Landwirtschaft), aber nicht in der üblichen Multi-Methode gemessen werden kann. Ein Test auf Glyphosat muss gesondert vorgenommen werden und ist sehr kostenintensiv. Entsprechend wenige Labortests werden von Händlern hierzu veröffentlicht. Spricht man zu diesem Thema mit den führenden Laboren weltweit, dann handelt es sich um ein ernstzunehmendes Problem, für das sich der Konsument auch gerade bei Bio-Tees interessieren sollte.

Zubereitung entscheidend für die Wirkung des Grüntees

Ein ganzes Kapitel für sich stellt der Effekt der Zubereitung auf die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe im grünen Tee dar. Je länger die Ziehzeit und Temperatur, desto mehr lösen sich die wichtigen Inhaltsstoffe, wie insbesondere die Catechine, in das Teewasser. Gleichzeitig geraten aber auch vermehrt solche Stoffe in den Aufguss, die ab einer bestimmten Menge wenig willkommen sind, wie bestimmte Gerbstoffe und das Koffein. Zudem wirkt eine höhere Temperatur nachteilig auf viele vorteilhafte Stoffe, wie bestimmte Fette, Vitamine, Aminosäuren und Öle aus. Der Erfahrung nach kann für die meisten grünen Tees in der täglichen Grundversorgung mit dem Basispaket von einem Optimum von 50-60°C (je nach Qualität) und einer Ziehzeit von 2 Minuten mit einem einmaligen Aufguss ausgegangen werden. Auch die Nutzung der richtigen Utensilien, z.B. ein Teesieb mit der richtigen Filtergröße oder einer japanischen Teekanne mit eingebautem Sieb (Kyusu) spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Weitere Details und Links finden sich unten in Punkt 7.

Ausreichend frisches Wasser ist wichtig für die vorteilhafte Wirkung

Abschließend zu diesem Kapitel noch einen wichtigen Hinweis für die Wirkung des Grüntees: Es sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass ausreichend viel frisches, stilles Wasser täglich getrunken wird. Dies ist unter anderem dazu wichtig, um die durch den grünen Tee regelmäßig anfallenden Entgiftungsprodukte aus dem Körper zu fördern. Als Grundregel gilt, dass täglich mindestens etwa 30ml Wasser pro Körpergewicht (bei 70 kg als etwa 2,1l) frisches Wasser getrunken werden sollte. Bei Erkrankungen und starken Entgiftungen kann der Wasserbedarf darüber hinaus aber deutlich ansteigen. Nimmt man nicht ausreichend Wasser zu sich, kann sich der vorteilhafte Effekt des grünen Tees sogar nachteilig auswirken.

3. Wirkungsschwerpunkte und Krankheiten

Studien zur Wirkung des grünen Tees

Seit den 1970er Jahren vorwiegend in Japan und seit den 1990er Jahren zunehmend auch in den USA und Europa wurde die Wirkung des grünen Tees in mehr als 2.000 wissenschaftlichen Studien untersucht und zahlreiche neue Untersuchungen kommen ständig hinzu. Es liegen also mittlerweile sehr viele Informationen zu der Wirkung des Grüntee bei einer großen Zahl verschiedener Krankheiten und zur Gesundheit allgemein vor. Das Ziel dieses Beitrags ist es, die Studienergebnisse zu den einzelnen Themen zusammenzufassen, zu erläutern und dem interessierten Leser so besser zugänglich zu machen.

Einfluß auf die Erbsubstanz

Im Jahre 2017 konnten schwedische Wissenschaftler der Universität Uppsala zum ersten Mal nachweisen, dass der Konsum von Tee die menschliche Erbsubstanz und die Aktivität der DNA verändert (DNA-Methylation) (vgl. 1). Seit Längerem wird dieser Zusammenhang vermutet und untersucht, konnte jedoch bislang nur in vitro und in isolierten Krebszellen nachgewiesen werden. Die neuen Erkenntnisse lassen wegen des Studiendesigns noch keine allgemeinen Schlussfolgerungen zu, jedoch wird deutlich, dass die neuen Mittel der zukünftigen Genom-Forschung die Zusammenhänge der positiven Gesundheitswirkung von Tee viel detaillierter erfassen und aufdecken werden. Für weitere Details siehe den Beitrag Wirkung von Tee auf die DNA.

Grüner Tee unterstützt bei mehr als 60 Krankheiten

Eine japanische Studie berichtet davon, dass der grüne Tee bei über 60 Krankheiten helfen und über 20 Krankheiten sogar heilen könne. Die persönliche Erfahrung zeigt sogar, dass er bei einer noch deutlich größeren Zahl an Problemen helfen kann und zumindest deutlich unterstützend wirkt. Bei Krankheiten mit sehr schweren oder komplexen Ursachengeschehen sollte man davon aber absehen, diese alleine durch den Verzehr von Grüntee in den Griff  bekommen zu wollen. Es gilt hier wie bei allen Krankheiten: Diese sollten vom Arzt oder Heilpraktiker gründlich diagnostiziert und umfassend behandelt werden. Der grüne Tee kann dabei sehr förderlich sein, aber eine Einnahme sollte mit dem Behandler abgesprochen werden, schon alleine wegen der etwaigen Wechselwirkungen mit Medikamenten.

  • Vorbeugen u. leichte Krankheiten: Basis-Paket,
  • Intensives Vorbeugen u. leichte Krankheiten: Komplett-Paket,
  • Abnehmen (Übergewicht),
  • Abnehmende Sehkraft,
  • ADHS (Hyperaktivität),
  • Adipositas (Fettleibigkeit),
  • AIDS,
  • Akne,
  • Altersweitsichtigkeit (Presbyopie),
  • Allergien,
  • Altersbedingte Makuladegeneration (AMD),
  • Alzheimer Erkrankung, Demenz,
  • Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation),
  • Anämie,
  • Antrum-Gastritis (bakteriell),
  • Arteriosklerose,
  • Arthritis,
  • Arthrose,
  • Asthma bronchiale,
  • Augenbrauen Haarausfall,
  • Benigne Prostatahyperplasie,
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis),
  • Blasenentzündung (Cystitis),
  • Bluthochdruck (Hypertonie),
  • Bulimie,
  • Burn Out Syndrom,
  • Chemotherapie Unterstützung,
  • Cholesterin zu hoch,
  • Chronisch obstruktive Lungenentzündung (COPD),
  • Colitis ulcerosa,
  • Depression,
  • Diabetes mellitus Typ 1,
  • Diabetes mellitus Typ 2,
  • Divertikulitis und Divertikulose Darm,
  • Eisenmangel,
  • Ekzeme Haut,
  • Erektionsstörung, schwache Libido,
  • Darm-Gesunderhaltung,
  • Dickdarmentzündung und -probleme,
  • Dünndarmentzündung und -probleme,
  • Durchblutungsstörungen,
  • Durchfall (akute Diarrhoe),
  • Durchfall (chronische Diarrhoe),
  • Erkältung,
  • Entzündungen,
  • Fieber, 
  • Fibromyalgie,
  • Fingernägel brüchig,
  • Fructoseintoleranz,
  • Gallensteine (Cholelithiasis),
  • GABA-Mangel,
  • Gastritis,
  • Gedächtnisstörungen,
  • Gereizter Magen,
  • Gerstenkorn Auge (Hordeolum),
  • Gicht,
  • Glutenintoleranz,
  • Grauer Star (Katarakt),
  • Grippe,
  • Haarausfall,
  • Haare brüchig,
  • Hämorrhoiden,
  • Hagelkorn Auge (Chalazion),
  • Halsschmerzen,
  • Hangover, Abbau von Alkohol,
  • Hauterkrankungen (Dermatitis),
  • Hepatitis (alle Typen),
  • Herzerkrankungen,
  • Herzinfarkt,
  • Herzinsuffizienz, Herzstärkung,
  • Herzrhythmusstörungen,
  • Heuschnupfen,
  • Hirnblutung,
  • Hormonstörungen,
  • Husten,
  • Immunsystem geschwächt,
  • Infektionen (Bakterien, Viren, Protozoen),
  • Karies,
  • Kinderlosigkeit, Fruchtbarkeitsstörung,
  • Konzentrationsprobleme,
  • Kopfschmerzen,
  • Krampfadern (Varizen),
  • Krebs,
    • Augentumor
    • Bauchspeicheldrüsenkrebs,
    • Blasen- und Nierenkrebs,
    • Blutkrebs, Leukämie,
    • Bronchialkarzinom,
    • Brustkrebs, Mammakarzinom,
    • Darmkrebs Dickdarm,
    • Darmkrebs Dünndarm,
    • Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs,
    • Gehirn, Kopfbereich,
    • Hautkrebs,
    • Leberkrebs, Gallenkrebs,
    • Lungenkrebs,
    • Lymphkrebs,
    • Myome, Sarkome,
    • Prostatakrebs,
    • Scheidenkrebs,
  • Lactoseintoleranz,
  • Leberanregung, Lebertonikum,
  • Leberentzündungen,
  • Leberentgiftung,
  • Lebersteine, Lebergries,
  • Leberzirrhose,
  • Leistungssteigerung (Denken und körperlich),
  • Magenreizung,
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis),
  • Magersucht,
  • Mandelentzündung,
  • Mangelernährung,
  • Migräne,
  • Milz: Anregung und Entgiftung,
  • Mittelohrentzündung (Otitis Media),
  • Neurodermitis,
  • Nierenentzündung und -probleme,
  • Migräne,
  • Multiple Sklerose (MS),
  • Nackenschmerzen,
  • Nahrungsmittelallergie,
  • Nebennierenunterfunktion,
  • Neurodermitis, atopisches Ekzem,
  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
  • Nierenentzündung, Nierenschwäche,
  • Nierensteine
  • Leber- und Gallengries und -steine,
  • Oligomenorrhoe (zu seltene Menstruation),
  • Osteoporose,
  • Parkinson,
  • Parodontose,
  • Pilzinfektionen (Mykosen),
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS),
  • Prostataentzündung,
  • Psoriasis,
  • Raucherentwöhnung, Raucherentgiftung,
  • Rekonvaleszenz (nach schweren Krankheiten),
  • Reflux Oesophagitis,
  • Rheuma, rheumatische Beschwerden,
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose),
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose,
  • Schlafstörungen, körperliche Ursachen,
  • Schlafstörungen, psychische Ursachen,
  • Schlaganfall,
  • Schnupfen,
  • Schwindel,
  • Sorbitintoleranz,
  • Sport (Leistungssteigerung, Regeneration und Versorgung),
  • Stoffwechselprobleme,
  • Strahlenunfälle,
  • Strahlentherapie bei Krebs Unterstützung,
  • Stress (körperlich und psychisch),
  • Struma,
  • Thrombose,
  • Thyreoiditis-Basedow,
  • Thyreoiditis-Hashimoto,
  • Tinnitus, Hörsturz,
  • Toxine, Schadstoffbelastungen,
  • Übersäuerung (saures Milieu),
  • Untergewicht,
  • Verdauungsstörungen nach dem Essen,
  • Verstopfung (Obstipation),
  • Vitaminnmangel,
  • Wassereinlagerungen,
  • Wechseljahresbeschwerden,
  • Zahnfleischentzündungen.

 

Herz-Kreislauf-Krankheiten

Gemäß zahlreichen Studien hilft Tee und vor allem der reich an Flavonolglykosiden befindliche grüne Tee vorbeugend gegen Arteriosklerose, Schlaganfälle, Myokard-Infarkt und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch den Teekonsum verbessern sich bei ausreichender Menge die Reaktionsfähigkeit der Blutgefäße und die Elastizität der Arterien. Er reduziert außerdem den Blutdruck. Grüner Tee bei Herz-Kreislauf-Krankheiten

Krebs

Viele Studien haben aufgezeigt, dass Tee und vor allem grüner Tee, bei einer großen Reihe von Krebsarten vorbeugend wirkt. In Tierversuchen zeigte der Tee auch eine starke Wirkung gegen ausgebrochene Krebserkrankungen. Dazu zählten wichtige Krebsarten wie Magenkrebs, Hautkrebs, Brustkrebs, Prostata- und Lungenkrebs. Studien an Mäusen zeigten, dass grüner und weißer Tee auf Darmkrebs-Erreger hemmend wirkten und deren Zellvermehrung verlangsamte. Bei spezifischen Krebsarten, wie Krummdarmkrebs, war der weiße Tee sogar noch wirksamer als der grüne Tee. Die Inhaltsstoffe des grünen Tees wirken günstig gegen den Krebs auf verschiedensten Ebenen: Hemmung des Tumorwachstums, Verringerung der Resistenz der Krebszellen, Unterstützung der Zellteilungshemmung, Einschränkung der Angiogenese (Versorgung der Krebszellen), Einschränkung der Streuung und vorteilhafte Wirkungen gegen DNA-Schäden und auf Tumormarker. Der Beitrag Grüner Tee und Krebs liefert umfangreiche Informationen zum Thema.

Stoffwechsel und Abnehmen

Mehrere wissenschaftliche Studien zeigten, dass die (ausreichende) Einnahme von grünem Tee den Fettstoffwechsel verbessert, die Fettverbrennung beschleunigt, den Grundumsatz erhöht und damit auch das Abnehmen begünstigt. Der Tee verbessert auch die Insulinsensitivität und senkt somit das Risiko von Diabetes mellitus Typ 2.

Chronische Krankheiten

In zahlreichen Studien finden sich Hinweise darauf, dass eine große Zahl chronischer Krankheiten, wie Asthma, Parkinson und Alzheimer, durch die Einnahme der Tee-Polyphenole später auftreten. Die Tee-Polyphenole des grünen Tees wirken auch antientzündlich durch Modulation der Eicosanoid-Biosynthese und antiviral durch Hemmung der Transkriptase.

Antioxidantien

Die hohe antioxidative Kraft des grünen Tees wird vor allem auf den hohen Gehalt der Polyphenole zurückgeführt. Diese sind in der Lage freie Radikale einzufangen und so vor ihrer schädlichen Wirkung auf die Stoffwechselprozesse zu schützen. Untersucht wurden auch ihre Wirkungen als Schutz vor bestimmten Hauterkrankungen, die durch das Sonnenlicht ausgelöst, oder verschlimmert werden. Die Polyphenole schützen gegen die UV-Strahlen und reduzieren den verbundenen Stress in der Haut. Die japanische Sorte Matcha gilt als Lebensmittel mit dem größten ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorption Capacity), der Messeinheit für die antioxidative Fähigkeit.

Polyphenole im Grüntee

Übersäuerung – Gicht, Arthrose, Arthritis

In der Naturheilkunde wird sowohl der Gicht (Harnsäurekristalle, die sich in den Gelenken ablagern), der Arthrose (Verhindern der optimalen basischen Versorgung der Gelenkknorpel), als auch der Arthritis (zusätzliche Gewebereizung durch überschüssige Säuren) eine Übersäuerung des Körpers als Ursache oder zumindest als sehr förderlicher Faktor nachgesagt.  Das regelmäßige Trinken von grünem Tee kann hier auf zweierlei Arten vorbeugen, oder eine Heilung unterstützen: 1. Grüner Tee, vor allem die japanische Sorte Bancha, wirkt stark entsäuernd („Entsäuerungstee„) und kann auch im Gegensatz zu manchen herkömmlichen Basenpräparaten intrazellulär entsäuern, gelangt also auch in das Zellinnere. 2. Die Inhaltsstoffe des grünen Tees wirken förderlich für den gesamten Stoffwechsel und unterstützen die Nieren sowie die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen. Hier ist eine Kombination der Sorten Sencha und Gyokuro als Hauptversorgung und eine Ergänzung durch Bancha, Karigane, Benifuuki-Pulver und Matcha sinnvoll.

Schnupfen, Erkältung, Grippe

Grüner Tee bei Schnupfen oder ErkältungDie antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften des grünen Tees wurden in verschiedenen Studien untersucht. Die Tee-Polyphenole hemmen die Transkriptase und wirken antiviral. Bei einem Schnupfen, Erkältung, leichten Halsschmerzen und bei einer Grippe ist grüner Tee ein sehr wirksames Hausmittel. Besonders geeignet ist die japanische Sorte Sencha in möglichst hochwertiger Qualität. Dazu gilt es, den Tee mit einer Wassertemperatur von 100 Grad Celsius (bzw. kochendes Wasser) und einer exakten Ziehzeit von 2 Minuten zuzubereiten. Dadurch werden in größerem Umfang bestimmte Polyphenole aus dem Tee gelöst, die eine signifikante antibakterielle und antivirale Wirkung besitzen. Unserer Erfahrung nach hilft der so zubereitete grüne Tee umso besser, wenn er so schnell als möglich beim Auftreten von ersten Symptomen eingenommen wird. Diese Zubereitung sollte aber eher nur einmal oder bei Bedarf nur einige wenige Tage hintereinander für diesen spezifischen Zweck genutzt werden. Durch die intensiven Gerbstoffe besitzt der Tee eine leicht belastende Wirkung auf den Körper. Näheres findet sich im Beitrag Zubereitung bei Schnupfen, Erkältung und Grippe.

Pilzinfektionen

Eine weitere interessante Einsatzmöglichkeit von grünem Tee liegt in seiner nachgewiesenen antimykotischen Wirkung. Hier ist besonders die japanische Sorte Bancha als altes japanisches Hausmittel zu nennen. Grüner Tee und besonders Bancha wirkt entsäuernd, milieuverbessernd und kann auch äußerlich auf der Haut und in der Scheide helfen. Mehr Details erfahren Sie im Beitrag Grüner Tee bei Pilzinfektionen.

Blasenentzündung (Zystitis)

Blasenentzündungen werden meist durch eine Vermehrung bakterieller Erreger verursacht. In der Regel liegt aber ein recht komplexes Ursachengeschehen zugrunde. Der grüne Tee kann hier in Kombination mit dem südafrikanischen Buchu-Tee, gerade bei immer wieder kehrenden bzw. chronischen Blasenentzündungen sehr helfen. Auch bei akuten Blasenentzündungen sind bestimmte Tees in einer bestimmten Zubereitung empfehlenswert. Näheres findet sich im Beitrag Grüner Tee gegen Blasenentzündung.

Alzheimer, Parkinson und Amyloidose

Alzheimer, Parkinson und Amyloidose

Abnehmen mit Grünem Tee4. Grüner Tee: Abnehmen und Stoffwechsel

In mehr als Dreiviertel der über 40 wissenschaftlichen Untersuchungen seit dem Jahr 2000 zeigt der regelmäßige Genuss von grünem Tee einen Effekt auf die Verdauung und Resorption von Fett, auf die Hemmung bestimmter Enzyme zur Fettaufnahme und zur Erhöhung des Energie-Grundumsatzes. Grüner Tee kann also die Bemühungen zum Abnehmen spürbar unterstützen. Dabei spielen insbesondere die Catechine (vor allem das EGCG) und auch das Koffein eine tragende Rolle. Genaue Informationen zur Wirkung, Anwendung und Dosierung finden sich im Beitrag Abnehmen mit grüner Tee. 

5. Koffein, anregende Wirkung und Verträglichkeit

Verträglichkeit von Grüner TeeDer grüne Tee besitzt einen relativ hohen Gehalt an Alkaloiden, insbesondere das Koffein (siehe wie viel Koffein in mg in Tee, Kaffee etc.), aber auch das Theophyllin, die für ihre anregende Wirkung und Nebenwirkungen bekannt sind. Was weniger verbreitet ist: In vielen Studien werden die sehr positiven Eigenschaften des Koffeins im grünen Tee – innerhalb einer bestimmten Tagesdosis – auf die Gesundheit beschrieben. Es ist zu beachten, dass das Koffein im grünen Tee verträglicher und in der Wechselwirkung mit den anderen Inhaltsstoffen wirkungsvoller ist, als dies bei anderen koffeinhaltigen Getränken, wie z.B. Kaffee oder anderen Teesorten (Ausnahme weißer Tee), der Fall ist. Jeder Mensch besitzt aber ein naturgemäßes und durch gesundheitliche Einflüsse bestimmtes unterschiedliches Sensitivitäts- und Verträglichkeitsniveau auf Koffein. So kann eine zu hohe Koffeindosis unangenehm und belastend wirken. Es ist also wichtig zu wissen, in welcher Teesorte wie viel Koffein vorliegt, wie verträglich es dort gebunden ist und wie sich die Art und Weise der Zubereitung auswirkt. Zum Beispiel besitzen der chinesische Green Needles und Mao Feng Spitzenwerte, der chinesische Gunpowder und der japanische Gyokuro relativ hohe Werte, der japanische Sencha einen mittelhohen Gehalt während der japanische Bancha deutlich weniger, der Sencha Karigane kaum mehr und der Sannenbancha fast kein Koffein enthält. Es ist nun zusätzlich entscheidend, wie hoch der L-Theanin-Gehalt des jeweiligen Tees ist, denn dieses mildert die Wirkung des Koffeins maßgeblich ab. Eine Übersicht des Koffein-/L-Theaningehalts nach Teesorten findet sich im Beitrag Koffeinwirkung nach Teequalität und -sorte. Ausserdem ist zu beachten, dass sich das Koffein mit zunehmender Ziehzeit, Temperatur und Dosierung stärker ins Teewasser löst. Selbst ein zweiter oder dritter Aufguss hält noch sehr viel Koffein bereit.

6. Nebenwirkungen und Risiken des grünen Tees

Prinzipiell besitzt der grüne Tee, trotz seiner großen Heilkraft und Wirkung, auch potentielle Nebenwirkungen oder unter bestimmten Umständen gar Risiken. Natürlich wird dabei schnell an den relativ großen Gehalt an Koffein gedacht. Aber es sollten auch einige andere Faktoren bekannt sein und beachtet werden:

  • Größere Unverträglichkeit von Minderqualitäten,
  • Verunreinigungen und Belastungen (Toxine, Pestizide, Herbizide, Mineralölrückstände aus bedruckten Verpackungen – alles auch in Bio-Tees!),
  • Reduzierung der Eisen- und Vitamin B9-Aufnahme (Folsäure),
  • Fruchtbarkeit (Folsäure), Schwangerschaft, Stillzeit, Ungeborenes (Koffein, Folsäure, Eisen, Entgiftung),
  • Wechselwirkung mit Medikamenten und Therapien (auch bei Krebstherapien),
  • Magen- und Darmentzündungen,
  • Nierenerkrankungen,
  • Relativ hoher Gehalt an Oxalsäure (siehe dazu Oxalsäure im Tee).

7.  Zubereitung beeinflusst Wirkung des Grüntees stark

Die richtige Zubereitung ist ein entscheidender Faktor für die gesundheitliche Wirkung des grünen Tees, denn nur so gelingt es, das Optimum der Heilpflanze auszuschöpfen. Wählt man eine höhere oder niedrigere Wasser-Temperatur, oder eine unterschiedliche Ziehzeit, verändert der Grüntee seinen Charakter sehr deutlich und entwickelt andere Wirkungen. Doch es kommt auch auf verschiedene andere Faktoren, wie die Dosierung, das richtige Wasser, das richtige Teesieb etc. an. Die Zugabe von Milch, Zucker, Süssstoffen, Honig sollte man vermeiden, denn dadurch wird die Aufnahme der wertvollen Polyphenole, insbesondere der Catechine, beeinträchtigt. Die Zugabe von Ascorbinsäure, Vitamin C, Zitrone und Saft hingegen, kann die Bioverfügbarkeit der Catechine unter bestimmten Umständen stärken. Eine Übersicht der jeweiligen Anwendungsmöglichkeiten und Zubereitungsformen von grünem Tee finden Sie in dem Beitrag Vorbeugung und Krankheiten.

8. Deutliche Unterschiede in der Wirkung der Grünteesorten

japanische Grüntee SortenDer grüne Tee ist ein Sammelbegriff für alle Teesorten die auf die Teepflanze Camellia Sinensis zurückgehen und bei denen nach der Ernte die Oxidation bzw. Fermentation gestoppt wird. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Die Mehrzahl der chinesischen und indischen grünen Tees wird bei hoher Temperatur (250-350 °C) geröstet, während fast alle japanischen Grünteesorten schonend kurz mit relativ niedriger Temperatur gedämpft sind. Leider verliert der grüne Tee bei der Röstung einen signifikanten Teil der temperaturempfindlichen Inhaltsstoffe, z.B. Aminosäuren und hitzeempfindliche Vitamine. Dadurch reduziert sich die Harmonie und Verträglichkeit des Wirkstoffmixes. Viele der wichtigen Bitterstoffe und Catechine bleiben jedoch erhalten. Davon abgesehen bildet und speichert die Grünteepflanze die verschiedenen Stoffgruppen in unterschiedlicher Menge in ihren verschiedenen Bestandteilen (Knospen, Blätter, Rippen, Stiele). So besitzen Knospen und junge Blätter wesentlich mehr Catechine, Koffein und bestimmte Bitterstoffe, als ältere Blätter. Sie gelten auch als edler, geschmacklich besser und wertvoller. Außerdem ist zu beachten, dass grüner Tee mehrfach im Jahr geerntet werden kann. Die erste Ernte besitzt dabei die meisten Mineralstoffe und auch besondere Nährstoffe, die sich seit der letzten Ernte im vergangenen Jahr akkumulieren konnten. Es spielt eine große Rolle, wie oft ein Teegarten seine Pflanzen im Jahr erntet und „ausbeutet“. Gute Qualitäten ernten nur zweimal, besondere Qualitäten nur einmal pro Jahr. Besonders Bio-Anbau sollte noch weniger oft geerntet werden, also am besten nur einmal im Jahr, da die Pflanze hier langsamer wächst und mehr Kraft benötigt. Viele hochwertige Teefarmen setzen in Japan sowieso nur geringe Mengen an Pestiziden ein, so dass es aus Verbrauchersicht häufig nicht nötig oder manchmal sogar nachteilig sein kann, im guten Glauben Bio-Produkte zu kaufen. Ein weiterer Aspekt ist, dass spätere Ernten schneller wachsen und wiederum mehr Catechine ausbilden. Die jüngsten Blätter der dritten Ernte verfügen so beispielsweise über viele bestimmte Catechine. Hervorzuheben ist auch die Beschattung bestimmter japanischer Teesorten vor der Ernte (Gyokuro, Tencha, Matcha). Hierdurch ergibt sich u.a. ein höherer Gehalt an Aminosäuren, während dafür weniger Bitterstoffe (Catechine) ausgebildet werden. Die als edler geltenden Grüntees, wie z.B. die japanischen Sorten Gyokuro und hochwertige Senchas werden aus den jüngeren Knospen und Blättern der ersten Ernte hergestellt. Shincha ist dabei die allererste Ernte des Jahres und es werden nur die zartesten Knospen und Blätter gesammelt. Bancha besteht aus groben, älteren Blättern und Kukicha bzw. Karigane vorwiegend aus den Stängeln der Pflanze. Benifuuki ist eine Kreuzung aus der Var. Assamica und der Var. Sinensis und bildet besonders methylierte Catechine aus. Entsprechend besitzen diese Grünteesorten andere Inhaltsstoffe und eine deutlich unterschiedliche Wirkung. Zudem sorgen verschiedenen Anbau- und Herstellungsverfahren ebenfalls für andere Inhaltsstoffe. Trotz der hohen Wasserlöslichkeit gehen aber nicht alle Substanzen des Grüntee in das Teewasser über, z.B. nicht-wasserlösliche Vitamine. Da der grüne Tee aber grundsätzlich auch als ganzes Blatt verspeist werden kann ist es von großem Vorteil einen Teil des täglichen Verzehrs in Form des gemahlenen Grüntee, nämlich Matcha oder Micro Cha einzunehmen. Möchte man die Gesamtheit der oben aufgeführten Wirkungen und Inhaltsstoffe genießen und eine spezifische Wirkung bei bestimmten Erkrankungen erzielen, lohnt es sich also die einzelnen Sorten gezielt einzusetzen und deren Hintergrund zu kennen. Einen guten Überblick finden Sie auch in Zubereitung von grünem Tee zur Gesundheit.

9. Wirkung der Einnahmeformen: Aufguss, Pulver, Kapseln / Extraktteetasse-mit-gruentee

Traditionell wird der grüne Tee durch die zumeist gute Wasserlöslichkeit seiner Inhaltsstoffe in Form eines Teeaufgusses getrunken. Dabei wurde in Japan früh die sogenannte Uji- oder Sencha-Methode entwickelt, die durch ein bestimmtes Rollverfahren die Blätter nach der Ernte stärker aufschließt und die Inhaltsstoffe verfügbarer macht. Die meisten Grüntee in Japan werden nach dieser Methode verarbeitet. Eine weitere sehr traditionelle Zubereitungsform liegt in dem feinen Vermahlen der Teeblätter zur Gewinnung von Teepulver. Das aus der Sorte Tencha und mitunter Gyokuro hergestellte Pulver nennt sich Matcha. matcha-pulverAndere vermahlene Sorten nennen sich als Überbegriff Micro Cha (Mikro-Tee). Matcha wird gemäß der traditionellen Teezeremonie auch mit heißem Wasser aufgegossen und mit einem Bambusbesen verrührt, aber man nimmt hier nicht nur das Teewasser sondern das ganze verflüssigte Pulver und damit das ganze Teeblatt zu sich. Somit verzehrt man auch die nicht wasserlöslichen Stoffe. Die feine Pulverstruktur erhöht zudem die Aufnahme bestimmter Polyphenole. Matcha-Pulver wird auch sehr wohlschmeckend in kalte Getränke, wie z.B. grüne Smoothies oder Shakes mit Reis- oder Mandelmilch, zugegeben und dient als exzellente Ergänzung zu den Teeaufgüssen der verschiedenen Sorten.Grünteeextraktkapseln Außer Matcha ist außerdem noch das Sencha-Pulver und das Benifuuki-Pulver wegen seiner gesundheitlichen Wirkung bei Allergien und auf den Stoffwechsel hervorzuheben. Neben diesen Darreichungsformen existiert seit einigen Jahren auch Grünteextrakt in Kapsel- oder Pulverform. Das Ziel ist hier möglichst hohe Konzentrationen an den vielbesprochenen Catechinen zur Verfügung zu stellen. Grüner Tee Extrakt kann ebenfalls eine sehr interessante Ergänzung der anderen Einnahmeformen darstellen. Es ist z.B. insbesondere bei schweren Krankheiten, oder zur Unterstützung beim Abnehmen zusätzlich hilfreich. Im Gegensatz zu den vorgenannten Formen, existieren viele Trendprodukte mit grünem Tee auf dem Markt, von Soft Drinks bis zum Eis. Bei diesen Formen sollte man allerdings wissen, dass sie häufig mit sehr günstigem und qualitativ minderwertigem Grüntee hergestellt werden, die wertvollen Inhaltsstoffe durch die Verarbeitung und lange Lagerung degradieren und sehr oft keine signifikante gesundheitliche Wirkung daraus zu erwarten ist.

10. Die gesunden Inhaltsstoffe im grünen Tee

Inhaltsstoffe von Grüner TeeDie besonders starke und breite Wirkung des grünen Tees erklärt sich, wie bei allen anderen komplexen Heilpflanzen, durch folgende Kriterien:

  1. Art, Anzahl, Beschaffenheit (Qualität) und Menge der Inhaltsstoffe,
  2. Wechsel- und Kombinationswirkung der Inhaltsstoffe,
  3. Bioverfügbarkeit dieser Wirkstoffe für den menschlichen Körper.

Der grüne Tee ist im Hinblick auf alle drei oben genannten Kriterien besonders positiv zu bewerten. Er besitzt mehrere Hunderte gesunde Inhaltsstoffe, darunter viele, die besondere Schlagzeilen in der Forschung machen, wie die Catechine (besonders auch das EGCG), Aminosäuren (besonders das L-Theanin), Alkaloide (besonders das hier in deutlich verträglicherer Form vorliegende Koffein), viele Vitamine und Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders die Catechine kommen in fast keinem anderen Lebensmittel in dieser Menge und Form vor. Grüner Tee nimmt auch den Spitzenplatz unter den Antioxidantien allgemein ein (höchste ORAC-Werte). In den meisten wissenschaftlichen Untersuchungen wird das extrem reichhaltige Angebot an Tee-Polyphenolen (Bitter- und Gerbstoffe bzw. sekundäre Pflanzenstoffe) im Grüntee, für sein besonders gesunde Wirkung hervorgehoben. Wie in keinem anderen Lebensmittel liegen diese auch nur annähernd so gut und reichlich vor. Hier haben vor allem die Catechine, besonders das EGCG, aber auch die Aminosäure L-Theanin in Verbindung mit dem Koffein und den Gerbstoffen von sich reden gemacht. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Gesundheits-Effekte sind:gruentee-egcg

  • Nährstoffversorgung: Wichtige Vitamine und viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders spürbar für Augen / Sehkraft, Zähne, Stoffwechsel. Die Aufnahme dieser Stoffe gelingt durch den Verzehr der Blätter nach dem Aufguss (insbesondere Bancha) oder durch Matcha.
  • Koffein an Gerbstoffe gebunden und im Gegensatz zu anderen koffeinhaltigen Getränken (Kaffee, Schwarzer Tee, Oolong, etc., Ausnahme: weißer Tee) durch das reichlich vorhandene L-Theanin (Aminosäure) wesentlich verträglicher und in bestimmter Menge pro Tag sehr gesund: Anregend und förderliche Wirkung auf die Konzentration, Lernfähigkeit und körperliche Ausdauer, positiv für Herz-/Kreislaufsystem, Zentrales Nervensystem und Gehirnfunktionen.
  • Tee-Polyphenole, d.h. Bitter- und Gerbstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe (inkl. Catechine,  Flavonole, Saponine, ätherische Öle): Besonders positive Wirkungen auf den Stoffwechsel – insbesondere Leber – (führt auch zu höherem Grundumsatz, reduzierter Fettaufnahme und unterstützt tatsächlich beim Abnehmen), Entgiftung und Ausscheidung (insbesondere Stärkung der Nieren) und Verdauung (vor allem förderlich für Dünn- und Dickdarm) sowie bei allen entzündlichen Prozessen im Körper. Grüntee ist zudem ein Basenbildner, wirkt also hilfreich bei einem zu starken Säurehaushalt.
  • Antoxidantien: Grüner Tee erreicht die höchsten ORAC-Werte (antioxidative Fähigkeit) aller Lebensmittel.
  • Aminosäuren: Der grüne Tee besitzt große Mengen sehr wichtiger Aminosäuren mit herausragenden gesundheitlichen Wirkungen.

Nicht nur aufgrund seiner besonderen Inhaltsstoffe, sondern auch wegen ihrer Bioverfügbarkeit, Kombination und Wechselwirkung gilt der grüne Tee als eines der am meisten besprochenen Mittel zur Erhaltung der Gesundheit und der Vorbeugung von Krankheiten. Die letzteren Aspekte sind dabei besonders hervorzuheben, denn nicht nur die Monosubstanzen und deren Quantität sind entscheidend. Was würden gesunde Inhaltsstoffen nützen, die laut Laboranalyse zwar in empfohlener Verzehrmenge enthalten sind, aber wegen schlechter Bioverfügbarkeit nur zu einem Bruchteil vom Körper aufgenommen werden können? Und noch wichtiger: Bestimmte Stoffe verdanken ihre starke gesundheitliche Wirkung erst durch die Kombination mit anderen Stoffen. Des Weiteren: Der oben genannte Aspekt der Nährstoffversorgung ist umso wichtiger, da sich viele Menschen nicht gesund ernähren und in vielen Lebensmitteln keine genügenden Mengen an Nährstoffen enthalten sind und sich die Nahrungsergänzung durch entsprechende Präparate als schwierig (Qualität, Reinheit, Bioverfügbarkeit, Bandbreite) und teuer gestaltet.

Wichtigste Gruppen an Inhaltsstoffen im grünen Tee

  • Catechine / Flavonoide (insbes. Catechin (C), Epicatechin (EC), Epigallocatechin (EGC), (ECG), Epigallocatechin-3-gallat (EGCG), methyliertes EGCG (EGCG3″Me und 4″Me)
  • Flavonole, zB. Kampferol, Quercetin, Myricetin
  • Saponine
  • Polysaccharide (gebunden)
  • Karotinoide (insbes. Beta-Karotin)
  • Chlorophyll
  • Enzyme
  • Tannin
  • Fettsäuren (gesättigte und ungesättigte, insbes. α-Linolensäure)
  • Aminosäuren, insbes. L-Theanin, GABA, Glutaminsäure, Arginin, Lysin, Asparaginsäure, Alanin
  • Ätherische Öle (360-400 verschiedene häufig unerforschte Öle)
  • Das Alkoloid Koffein (Teein): anders als bei Kaffee an Gerbstoffe gebunden und in starker Wechselwirkung mit L-Theanin
  • Weitere Alkoloide: insbesondere Theophyllin
  • Vitamine: insbes. Vitamin A, B1, B2, Niacin (B3), C, E, K.
  • Mineralstoffe / Spurenelemente: große Zahl besonders bioverfügbarer und gepufferter Stoffe, insbesondere auch seltene Spurenelemente, Top-Eisenlieferant.
  • Antioxidantien (höchste ORAC-Werte aller Lebensmittel)
  • Insgesamt etwa 200-250 bedeutende noch großteils unerforschte sekundäre Pflanzenstoffe, die für die Gesundheit eine signifikante Rolle spielen

11. Effekt der Qualität des grünen Tees auf seine Wirkung

Gruener-tee-qualitaet

In zahlreichen Laboranalysen wurde festgestellt, dass die Konzentration der Inhaltsstoffe des grünen Tees von zahlreichen Faktoren abhängt. Die Qualität der einzelnen Produkte und damit auch ihre Wirkung unterscheiden sich enorm. Die Qualitätsbandbreite ist dabei durchaus noch größer, als bei der bereits signifikanten Bandbreite beim Rotwein. Sie reicht von absolut minderwertig und eher unharmonisch und die Gesundheit störend, bis hin zu absolut gehaltvoll und hoch wirksam. Dies geht meist auch mit einem entsprechenden verfeinerten Geschmack einher. Zur Erreichung einer hohen Qualität kommt es auf wesentliche Punkte an. Dabei spielen folgende Faktoren eine besonders wichtige Rolle:

  • Lage und Klima des Teegartens (mineralisch fruchtbare Böden, viel Sonne, warme Tage und kalte Nächte, keine Staunässe, hohe Luftfeuchtigkeit etc.)
  • Anzahl der Ernten im Jahr (möglichst wenige),
  • Anbautechnik (Düngung, Handpflückung, Beschattungsarten etc.),
  • Saatsorte (Var. Sinensis versus Var. Assamica, Yabukita, Gokoh etc.),
  • Schonende Verarbeitung (Dämpfung nicht Röstung!, Verarbeitungs-know-how, Handsortierung etc.),
  • Frische (Lagerung, Verpackung etc.).

Es liegt auf der Hand, dass für eine gute gesundheitliche Wirkung eine ausreichende Qualität gekauft werden sollte. Im Beitrag Tipps zum Kauf von grünem Tee erfahren Sie dazu mehr. Unter Beachtung aller unterschiedlichen Kriterien wird der grüne Tee häufig generell als eine der am universell einsetzbarsten Heilpflanzen angesehen. Sicherlich existieren zahlreiche Pflanzen, die größere bzw. bessere Wirkungen für spezifische Anwendungsgebiete oder Krankheiten besitzen, jedoch gibt es angesichts der enormen Vielzahl wissenschaftlicher Studien kaum eine andere Pflanze, die eine so starke allgemeine Wirkung auf die Gesundheit entfalten und zudem dauerhaft eingenommen werden kann.

Quellen

  1. 1. Ek WE, Tobi EW, Ahsan M, Lampa E, Ponzi E, Kyrtopoulos SA, Georgiadis P, Lumey LH, Heijmans BT, Botsivali M, Bergdahl IA, Karlsson T, Rask-Andersen M, Palli D, Ingelsson E, Hedman ÅK, Nilsson LM, Vineis P, Lind L, Flanagan JM, Johansson Å; Epigenome-Wide Association study Consortium: „Tea and coffee consumption in relation to DNA methylation in four European cohorts.“ Hum Mol Genet. 2017 May 23. doi: 10.1093/hmg/ddx194. [Epub ahead of print], PMID: 28535255