Karigane und Kukicha Tee

Stängeltee 

Karigane und Kukicha Tee

Karigane (Shiraore) und Kukicha (Bocha) sind japanische Grünteesorten, die vorwiegend aus Stängeln von Sencha, aber auch aus Gyokuro und Bancha gewonnen werden.

Kukicha: Stängeltee

Kukicha (茎茶) bedeutet aus dem Japanischen übersetzt Tee aus Stängel (Kuki = Stängel / Stiel und Cha = Tee). Er wird auch bōcha (棒茶) genannt. Unter dieser japanischen Grünteesorte versteht man grünen oder auch fermentierten Tee, der vorwiegend aus den Blattstielen, aber auch aus den Blattrippen und mit kleinen Blattanteilen gewonnen wird. Er wird meist aus der Sorte Sencha, aber auch aus Bancha und Tencha hergestellt und stammt vorwiegend aus der zweiten oder dritten Ernte. Kukicha gilt als einfacher und sehr günstiger Tee. Er schmeckt bei guter Qualität relativ mild, leicht nussig, cremig süss, aber bei minderer Qualität relativ kräftig, erdig und leicht säuerlich. Der Geschmack richtet sich stark nach der Qualität der geernteten Teepflanze und dem Anteil an Blättern. Kukicha erreicht in der Regel nur niedrige gesundheitliche und geschmackliche Qualitäten ist aber relativ reich an Spurenelementen und Mineralstoffen.

Karigane – der gehobene Kukicha

Als Karigane (雁ヶ音 / かりがね), oder auch Shiraore (白折 / しらおれ) genannt, werden höherwertige Stängeltees bezeichnet, d.h. grüner Tee, der aus den Stängeln, Blattrippen und kleinen Blattanteilen von gehobenen Senchas (Sencha Karigane) von Gyokuro (Gyokuro Karigane) und von Hojicha (Hojicha Karigane) hergestellt wird. Karigane bedeutet in direkter Übersetzung aus dem Japanischen Wildgans. Die Herkunft der Bezeichnung für die gleichnamige Teesorte geht auf ein nettes west-japanisches Volksmärchen zurück. Es handelt von einer Wildgans, die über lange und große Flächen von Wasser fliegt und dabei einen Zweig in ihrem Schnabel trägt. Wenn sie müde wird, legt sie das Stück Holz ins Wasser und ruht sich darauf aus. Der Zweig steht dabei für den Stängel einer Teepflanze.

Bester Karigane zeichnet sich durch die Herkunft der Stängel bester Senchas oder Gyokuros aus und stammt aus der ersten Ernte (besonders nährstoffhaltig). Diese Tees entwickeln überraschend gute und süsse Aromen und übertrumpfen die geschmackliche Qualität einfacher bis mittlerer Senchas, Hojichas und Gyokuros. Trotzdem sind sie im Markt günstiger als diese Tees zu bekommen und gelten als Geheimtipp vieler Teefarmer. In Japan trinken viele Teefarmer gute Kariganes selbst gerne, wegen des ausgezeichneten Preis-/Leistungsverhältnisses.

Wirkung von Karigane

Allgemein dürfte der Genuss von Stängeltees gegenüber den schöneren Blättern vielen Teeliebhabern nicht recht einleuchten. Aber wer einmal den Tee einer guten Karigane-Sorte riecht und ihn versucht, der weiss, dass er seine volle Berechtigung unter den guten Grüntees besitzt. Und dies nicht nur, weil er das beste Preis-/Leistungsverhältnis aufweist. Aus gesundheitlicher Sicht geht es bei diesem Tee aber mehr um seinen besonderen Mix an Inhaltsstoffen. Er ist ein sehr guter Lieferant von Mineralstoffen und Spurenelementen und gilt als besonders verträglich und bekömmlich. Karigane ist einer der bevorzugten Tees in der makrobiotischen Ernährung. Er enthält kaum Koffein und ist daher sehr gut abends und auch für koffeinsensible Menschen und Kinder geeignet. Gyokuro Karigane besitzt aber etwas mehr an Koffein als der Kukicha vom Sencha/Bancha.

Karigane Sencha übt einen sehr positiven Einfluss auf den gestörten Gesamt-Stoffwechsel des Körpers aus. Besonders bei geschwächten und unterernährten oder unterversorgten Menschen kann er die Regeneration des Stoffwechsels unterstützen und die Wärme des Körpers wieder anfachen. Dies gilt auch für Rekonvaleszenten solcher Krankheiten.

Insgesamt empfehlen wir von den Sorten Kukicha oder Karigane in gesundheitlicher Sicht am meisten den Verzehr von Sencha Karigane. Dieser ergänzt die täglichen Grundversorger Sencha und Gyokuro durch gelegentliches Trinken in sehr guter Weise.

Zubereitung

Für die Zubereitung empfehlen wir in gesundheitlicher Sicht eine etwas höhere Temperatur zu wählen, als dies bei den anderen Grünteesorten der Fall ist. Die Temperatur-Empfehlungen stimmen mit den Richtwerten der traditionellen Zubereitung überein. Bei der Dosierung und Wassermenge gibt es allerdings Unterschiede. Bitte entnehmen Sie die Daten der traditionellen Zubereitung dem Beitrag Japanische Zubereitung von Grüntee und die gesundheitlichen Empfehlungen dem Beitrag Zubereitung von Grüntee.